Emapthie im Unternehmen

Empathie im Unternehmen

Mensch sein macht den Unterschied

Maschinen und Arbeitsprozesse werden besser, wenn man sie optimiert. Menschen werden besser, wenn Sie sich ihnen aufrichtig, aufmerksam und wohlwollend zuwenden. In einer Haltung, die ihnen zeigt, dass sie persönlich zählen und das, was sie tun wirklich wichtig ist. Deshalb ist Empathie im Unternehmen so wichtig.

Die beste Antwort auf komplexe Anforderungen sind komplexe Lösungen. In einem empathischen Umfeld steigt die Fähigkeit von Menschen enorm, solche Lösungen zu finden. Sich selbst und anderen mitfühlend zu begegnen, bringt Sie deshalb nicht nur in Ihrer persönlichen Entwicklung kontinuierlich voran. Sie eröffnet Ihnen als Führungskraft und UnternehmerIn auch neue Handlungsmöglichkeiten in Lebens-
und Arbeitsbedingungen, die sich permanent und schnell verändern.

Empathie ist weit mehr als eine Methode

Empathie ist nicht nur eine zweckdienliche Methode, sie ist eine Haltung. Sie kennt kein Gefälle und stärkt alle Beteiligten. Weil sie Menschen und Teams dazu einlädt, die eigenen Kompetenzen und Bedürfnisse zu erforschen und sich damit zu zeigen. Was sollte motivierender und ermutigender sein als geschätzt zu werden so wie man ist? Dadurch entsteht eine starke Gemeinschaft, in der jeder Einzelne auf seine Weise gefördert wird und in seine ganz individuelle Größe hineinwachsen kann.

Schlüsselfaktor Empathie im Unternehmen

Entwicklung ist ein ebenso notwendiges wie natürliches Geschehen.
Es wohnt allen Lebewesen inne und befähigt sie, sich einer veränderten Umwelt anzupassen. Vergleicht man die unterschiedlichen Kategorien von Lebewesen, dann fällt auf, dass Lebewesen höherer Kategorien „unfertiger“ geboren werden als auf anderen Stufen. Reptilien und Fische sind mit allem ausgestattet, was sie zum selbständigen Überleben brauchen. Vögel und Säugetiere dagegen lernen von ihren Vorfahren.
Die Elterngeneration beschäftigt sich mit der nachfolgenden Generation, um sie auf ein erfolgreiches (Über-)Leben vorzubereiten. Ohne diese Fürsorge können sie nicht überleben. Dies gilt insbesondere für den Menschen. Kein anderes Lebewesen bedarf so langer Fürsorge, um selbstständig existieren zu können. Damit das gelingt, hat die Natur Gefühle „erfunden“ *, die Fähigkeit, ein zärtliches Band zu anderen Lebewesen zu knüpfen – insbesondere zu den eigenen Nachfahren.

Es ist also Liebe, die uns am Leben erhält und Fortschritte machen lässt.

*  Es soll an dieser Stelle keineswegs ausgeschlossen werden, dass auch Lebewesen auf „niedrigen“ Stufen über Gefühle verfügen. Darüber ist noch wenig bekannt. Es scheint jedoch so, dass Gefühle für das Überleben von z.B. Pflanzen, Fischen oder Reptilien eine untergeordnete Rolle spielen.

Empathie ist der Keim jeder Entwicklung

Menschen gedeihen, wenn Sie empathische Zuwendung bekommen. Das gilt für eine gesunde körperliche Entwicklung genauso wie für eine gesunde psychische Entwicklung.

Denn Empathie ist Nahrung für die Seele. Sie weckt Lebensfreude. Sie bereitet den Boden für Wachstum, Individualität, Ideenreichtum und Selbstvertrauen. Sie macht Mut zum Ausprobieren, nimmt die Angst vor dem Scheitern, führt zu Rücksicht und fördert das Übernehmen von Verantwortung. Sie führt zu wahrer Größe und großartigen Ergebnissen.

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Gesunde Entwicklung

Umgekehrt bedeutet dieser Zusammenhang, dass sich Kinder schlechter entwickeln, wenn ihnen liebevolle Zuwendung vorenthalten wird. Und was für Kinder ganz besonders gilt, setzt sich im späteren Leben fort. Wer also möchte, dass Weiterentwicklung stattfindet, das heißt, eine Transformation von weniger angepasst zu besser angepasst, von weniger vollkommen zu vollkommener, der muss für ein empathisches Umfeld sorgen.

Andernfalls vollzieht sich Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung. Durch ein wenig liebevolles Umfeld entstehen spontane oder auch dauerhafte Blockaden. Fähigkeiten bilden sich nicht nur weniger aus, sondern unter Umständen sogar zurück. Jeder, der einmal erlebt hat, wie gut gelernte Fähigkeiten völlig blockiert waren, wenn man Verachtung, Verurteilung, Zorn, einer barschen Zurechtweisung, vernichtender Kritik oder gar körperlicher Züchtigung ausgesetzt ist, weiß, was gemeint ist.

Ein empathisches Umfeld zu erschaffen und die Fähigkeit, Empathie zu fördern, sind damit unerlässlich, wenn Menschen im Spiel sind. Empathie ist die wichtigste Grundlage, wenn Sie sich persönlich, ihr Team oder Unternehmen weiterentwickeln möchten. Empathie ist deshalb auch das Mehr, das Sie mit keiner Gehaltserhöhung geben oder bekommen können.

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Empathie im Unternehmen löst altes Denken ab

Vielleicht haben Sie bisher gedacht, klares Denken, konstruktives Arbeiten und großartige Ergebnisse könnten getrübt werden, wenn Sie Emotionen Raum geben. Sie werden das Gegenteil erleben. Denn empathisch zu sein heißt ja nicht, in Ihren Emotionen oder den Emotionen anderer zu versinken, sondern zu lernen, damit umzugehen. Deshalb werden Klarheit und Urteilsvermögen nicht eingeschränkt, sondern geschärft.

Menschen, die Emotionen aus der Businesswelt heraushalten, wirken oft unnahbar und hart. Das erschwert den Umgang mit anderen und es hält Sie von Ihren Zielen fern. Empathische Menschen dagegen sind menschlich und nahbar. Das macht Arbeiten und Ziele erreichen nicht nur viel weniger anstrengend, es macht auch glücklich.

Die Geburt von Empathie

Jeder Mensch kommt als liebendes Wesen auf die Welt. Und mit nur wenigen Ausnahmen gehört die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen zur menschlichen „Grundausstattung“.

Spätestens mit der Aufklärung wurde entschieden, einer rein rationalen Entwicklung den Vorrang zu geben. Es wurde der Glaube genährt, Gefühle seien störend, minderwertig, vorwiegend (ebenso minderwertigen) Frauen vorbehalten. Die Beschäftigung damit sei daher überflüssig.

Empathie ist angeboren, muss aber gelernt werden

An dieser Stelle dürfen Sie gerne einmal darüber nachdenken, wie unsere Welt wohl aussehen würde, wenn die Menschen sich anders entschieden hätten. Wenn sie damals schon erkannt hätten, wie wichtig es ist, mit den eigenen Gefühlen umgehen zu lernen anstatt sie für schlecht zu erklären und zu verdrängen. Wenn sie nicht erst heute gewusst hätten, dass genau dieses Verdrängen für die Wucht sorgt, mit der sich Emotionen manchmal Bahn brechen. Wenn sie sich das Wohlgefühl erlaubt hätten, das sich einstellt, wenn liebevolle Gefühle frei fließen dürfen.

Nun – es ist anders gekommen. Umso wichtiger, dass wir nun sehr darauf achten, die hohe Bedeutung von Empathie zu erkennen und entsprechend zu handeln. Wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, inmitten der großartigen technologischen Fortschritte, die Menschen hervorgebracht haben, die Fähigkeit zu Empathie zu verlieren.

Die Entwicklung von Empathie

Die Fähigkeit zu Einfühlung und empathischen Verhalten ist in den Spiegelneuronen angelegt und es gibt Hinweise darauf, dass sie in Kindheit und Jugend „trainiert“ werden müssen, um sich voll auszubilden. Der Schlüssel dazu ist liebevolle Berührung. Körperliche, seelische, geistige. Hinweise gibt es auch dafür, dass virtuelle Berührung tatsächliche Berührungen nicht ersetzen können. Mit anderen Worten. Nur direkt erfahrene Empathie bringt Empathie hervor.

Empathie heißt Begegnung

Eine weitere fatale Entscheidung, die auf den Trugschluss folgte, Emotionen seien unwichtig, war diese: Wir haben unser Bildungssystem lange Zeit im militärischen Verständnis von Zucht und Ordnung aufgebaut und in der Gestaltung von Unternehmensführung weitergeführt. Diese Weichenstellung hat ein langes Echo. Die Diskrepanz zwischen dem Können, das viele Jugendliche mitbringen, wenn sie die Schule verlassen und das, was sich Unternehmen wünschen, ist nur eine der vielen Konsequenzen.

Denn was wünschen sich Unternehmen? Sie wünschen sich kreative, selbständige, eigenverantwortliche Mitarbeitende. Und vergessen sehr oft erneut, dass es Empathie braucht, damit sich diese Fähigkeiten ausbilden. Fragen Sie sich selbst: Wie oft investieren Unternehmen in die Erweiterung der kognitiven Fähigkeiten Ihrer Mitarbeitenden? Wie oft in die Ausbildung ihrer empathischen Kompetenz?

Ist ja auch keine leichte Aufgabe. Aber wie ein Muskel, der nicht trainiert wird, erschlafft eben auch unsere Fähigkeit zum Mitgefühl. Da kommt es schnell zu einem Irrtum.

Empathisches Verhalten ist noch keine Empathie

Sich empathisch zu verhalten ist etwas Anderes als empathisch zu sein. Natürlich stimmt es: empathisches Verhalten ist eine Fähigkeit, die Sie trainieren können. Damit bewirken Sie schon ziemlich viel, es bleibt aber im Zweifelsfall eine Verhaltensweise, die Sie einsetzen, um zu Ihren Zielen zu gelangen. Da kann es leicht passieren, dass Sie in der Absicht handeln, andere „empathisch“ dazu zu bringen, zu tun, was Sie wollen. Das ist dann aber das Gegenteil von Empathie.

Denn durch Empathie verändern Sie nicht andere. Sie verändern sich selbst. Sie öffnen sich für Ihre eigenen Gedanken, Gefühle und Wünsche und werden sicherer, gelassener und mutiger im Umgang mit Ihren eigenen Emotionen. Das führt automatisch dazu, dass Sie sich für andere öffnen. Ganz einfach deswegen, weil sie gelernt haben in sich etwas zu sehen. Also sehen Sie es auch in anderen. Sie haben gelernt damit umzugehen. Also trauen Sie sich im Umgang mit anderen mehr zu.

Diese Veränderung bleibt nicht unbemerkt. Ihre Mitmenschen reagieren sogar sehr schnell darauf. In der Regel positiv – mit Freude, Dankbarkeit und Unterstützung.

Die Macht von Empathie im Unternehmen

Ich hoffe, es ist verständlich geworden, weshalb mitfühlendes Handeln selbstverstärkend und beschleunigend wirkt. Genau. Je mehr Sie geben, umso schneller und mehr fließt zu Ihnen zurück. Je mehr zu Ihnen zurückfließt, desto mehr Freude haben Sie daran zu geben. Deshalb gilt auch: Je mehr Sie sich (mit-)fühlend weiterentwickeln, desto mehr sind Sie in der Lage, Dinge zu bewegen und Gutes zu bewirken.

Sich empathisch zu verhalten ist der Anfang. Ihre wirkliche Macht entfaltet Empathie aber erst dann, wenn Sie lernen, der Weisheit des Lebens zu vertrauen anstatt empathisches Verhalten zielstrebig einzusetzen, um Ihre eigene Agenda zu verfolgen.

Empathie führt Sie und andere zu ungeheuren Freiheitsgraden, wenn Sie aus dem Wohlgefühl dieser Haltung heraus dazu beitragen, dass sich Menschen und Situationen so entwickeln wie sie sich aus sich selbst heraus entwickeln wollen.

Und hier schließt sich der Kreis. Denn Freiheit und Vielfalt sind die Spielwiese von Entwicklung und Erfolg. Für Sie ganz persönlich. Für Ihr Team. Für Ihr Unternehmen.